Hier finden Sie eine strukturierte Notiz zum Vergleich des luxemburgischen Reserved Alternative Investment Fund (RAIF) und der Special Limited Partnership (SCSp), die sich auf Aspekte wie Rechtssystem, Aufsicht, Diversifizierung und Steuerfragen konzentriert. Jede Fondsstruktur hat ihre eigenen Merkmale, die den unterschiedlichen Bedürfnissen der Anleger gerecht werden. Sie können auch unsere Vergleichstabellen einsehen: Luxemburger Investmentgesellschaften Teil 1, Luxemburger Investmentgesellschaften Teil 2
1. Rechtliches Regime: RAIF vs. SLP
Der RAIF und der SCSp haben jeweils einen eigenen rechtlichen Rahmen. Der 2016 gegründete RAIF unterliegt dem RAIF-Gesetz und muss gemäß der AIFM-Richtlinie von einem zugelassenen Verwalter alternativer Investmentfonds (AIFM) verwaltet werden. Dieser Fonds kann als SCS (Société en Commandite Simple) oder SCSp (Société en Commandite Spéciale) strukturiert werden, was eine flexible Unternehmensstruktur ermöglicht. Auf der anderen Seite ist die SCSp ein flexibles Gesellschaftsmodell, das durch das geänderte Luxemburger Gesellschaftsrecht von 1915 geregelt wird. Im Gegensatz zu RAIFs besitzen SCSp keine eigene Rechtspersönlichkeit, sondern sind so strukturiert, dass sie Private Equity-, Immobilien- und Private Debt-Investitionen unterstützen. Der Komplementär einer SCSp haftet unbeschränkt, während die Haftung der Kommanditisten auf ihre Investition beschränkt ist und die Verwaltungsbefugnisse in erster Linie dem Komplementär übertragen werden.
2. Aufsicht und Einhaltung von Vorschriften: RAIF vs. SLP
RAIFs operieren außerhalb des Bereichs der direkten Aufsicht durch die CSSF (Commission de Surveillance du Secteur Financier). Der Fondsmanager (AIFM) unterliegt jedoch weiterhin der indirekten Aufsicht der CSSF, so dass RAIFs im Vergleich zu regulierten Alternativen relativ einfach gegründet werden können. RAIFs profitieren von der Effizienz einer schnellen Gründung, während sie gleichzeitig den EU-regulierten AIFM-Standards entsprechen. Sie sind außerdem verpflichtet, Jahresberichte und andere aufsichtsrechtliche Angaben zu erstellen. Im Gegensatz dazu haben SCSp-Partnerschaften nur minimale regulatorische Anforderungen, solange sie unreguliert arbeiten. Da SCSp nicht zwingend von der CSSF beaufsichtigt werden müssen, sind sie besonders attraktiv für private und institutionelle Anleger, die einen schlanken Ansatz bevorzugen. Die Compliance-Verpflichtungen sind in erster Linie im Limited Partnership Agreement (LPA) festgelegt, was eine weitgehende Anpassung der Governance und Verwaltung ermöglicht.
3. Anlagediversifizierung und Vermögensanforderungen: RAIF vs. SLP
RAIFs schreiben eine Diversifizierung der Vermögenswerte vor und zielen in der Regel darauf ab, das Anlagerisiko im Einklang mit den AIFM-Richtlinien zu mindern. RAIFs bieten eine schlanke Option für Multi-Asset-Investitionen, was sie in den Sektoren Private Equity und Hedge-Fonds beliebt macht. Im Gegensatz dazu sind SCSps in hohem Maße anpassbar und müssen nicht diversifiziert werden, was sie ideal für gezielte Investitionen oder Single-Asset-Strukturen macht. Die Anpassungsfähigkeit von SCSp ist von Vorteil für Anleger, die sich auf Nischenanlagen wie Private Debt oder Immobilien konzentrieren.
4. Steuerliche Aspekte: RAIF vs. SLP
Die Steuerregelung für RAIFs bietet erhebliche Vorteile. RAIFs unterliegen nur einer jährlichen Zeichnungssteuer von 0,01% auf das Nettovermögen, wobei es bestimmte Ausnahmen gibt. Gewinnausschüttungen sind von der luxemburgischen Quellensteuer befreit, was RAIFs für grenzüberschreitende Anlagestrukturen steuereffizient macht. RAIFs profitieren auch von den umfangreichen Steuerabkommen Luxemburgs, die eine Steueroptimierung ermöglichen, insbesondere für Anleger in Ländern mit günstigen Steuerabkommen. SCSps genießen auch Steuerneutralität. Sie sind in der Regel von der Körperschaftssteuer, der kommunalen Gewerbesteuer und der Vermögenssteuer befreit, sofern sie nicht reguliert sind und keine kommerziellen Aktivitäten ausüben. Dieser Aufbau schafft eine effiziente Struktur für Partnerschaften, die Steuerneutralität anstreben, insbesondere für Kommanditisten in grenzüberschreitenden Kontexten. RAIFs und SCSps erfüllen jeweils unterschiedliche Anlegerbedürfnisse, wobei RAIFs gut zu diversifizierten, regulierten Fonds passen und SCSps Flexibilität und minimale Regulierung für spezialisierte Investitionen in einzelne Vermögenswerte bieten. Damalion hilft internationalen Anlegern bei der Strukturierung ihrer Investitionen dank der Luxemburger Investmentvehikel, die große Stabilität und Vorteile bieten. Kontaktieren Sie jetzt Ihren Damalion-Experten.
Diese Informationen sind nicht als Ersatz für eine individuelle Steuer- oder Rechtsberatung gedacht. Wir empfehlen Ihnen, Ihre spezielle Situation mit einem qualifizierten Steuer- oder Rechtsberater zu besprechen.